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Am Tag Null der Fashion Week ging es noch nicht um die Trends und Styles von Morgen, sondern es wurde ganz tiefgründig das Tanzbein geschwungen. Der Focus des Abends lag bei Qualitäts-Musik und nicht bei boring sehen- und gesehen werden Flashmobpartys und so wurde zuerst bei der Sause von Puma vorbeigeguckt, wo ich gleich ein Déjà-vu hatte, weil da A$AP Twelvyy vom A$AP Mob innerhalb von 48 Stunden zum zweiten mal in der Hauptstadt spielten. Man sieht sich immer zweimal im Leben Dudes =D
Zum Glück braucht man während der Fashion-Week nicht nur Prêt-à-porter Schauen zu besuchen, sondern es kann auch für den guten Zweck gefeiert werden. Zugunsten der Wohltätigkeitsorganisation Designers against Aids läßt der Rucksack-Hersteller Eastpak seine Schulranzen von diversen Künstlern neu gestalten um diese dann zu versteigern. Die Auktion der Rucksäcke startet zwar erst in circa 6 Wochen, mehr Infos dazu gibt es hier
http://artiststudio.eastpak.com
doch im Rahmen der Bekleidungswoche wurde im urbanen Tacheles Vernissage zur Versteigerung gefeiert, denn die Veranstalter wollten mit dieser Aktion zudem ihre Solidarität mit dem bedrohten Kunsthaus in der Oranienburgerstraße dokumentieren. Musikalisch untermalt wurde die Charity Party von Tiefschwarz, so dass die Begutachtung der teilweise wirklich lustigen Rucksack-Kreationen auch nach einigen Stunden nicht langweilig wurde...
Am Mittwoch feierte im Kino International der neue Film von Andreas Dresen (u.a. Halbe Treppe, Sommer vorm Balkon) Halt auf freier Strecke seine Berlin Premiere. Auch in seinem neuen Film bleibt sich Andreas Dresen seiner Art Filme zu drehen ziemlich treu, denn wie in Wolke 9, wo es um das Tabuthema der körperlichen Liebe im Alter geht, erzählt Halt auf freier Strecke in äußerst realistischen und in fast schon halbdokumentarisch wirkenden Bildern vom langsamen Sterben aufgrund eines unheilbaren Gehirntumors. Das geht dem Zuschauer natürlich gehörig an die Nieren und man ist froh wenn der Film endlich zu Ende und der Patient tot ist. Trotzdem ist Halt auf freier Strecke ein überaus bewegender Film zum Thema der Bewältigung des Todes geworden, wo der Zuschauer auch gerade wegen der eigenen Endlichkeit des Daseins recht nachdenklich zurückgelassen wird und obwohl das Drama auch seine lustigen Momente hat, sollte man die Taschentücher nicht zuhause liegenlassen. Halt auf freier Strecke läuft wohl eher nicht im Cinemaxx oder Cinestar, dafür aber mit Sicherheit im arthaus-Kino des Vertrauens ;) Mehr interessante Hintergrund-Infos aus dem NDR Kulturjournal kann man sich hier anschauen
Kurz vor dem Jahreswechsel ging es dann noch einmal ins Kino, denn die norwegische Kokowääh Version Ich reise allein feierte Deutschland-Premiere in der Kulturbrauerei. Im Gegensatz zu Till Schweigers kurzweiligen Klamauk-Film ist Regisseur Stian Kristiansen eine recht unterhaltsame Hommage an die Familie gelungen, ohne dabei in Klischees oder unnötigen Pathos zu verfallen. Zwar wirkt Ich reise allein streckenweise wie ein Werbefilm von Pro Familia und hat zudem die eine oder andere Länge, trotzdem kann die Komödie durch überzeugende Darsteller (u.a. Rolf Kristian Larsen, Amina Eleonora Bergrem) und eine gelungene Story überzeugen die so geht: Ein Dauerstudent genießt das ausschweifende Studentenleben bis er erfährt, dass er vor 8 Jahren bei einem längst vergessenen One-Night-Stand eine Tochter gezeugt hat. Nun müssen unverhoffte Vaterpflichten erfüllt und das wilde Partyleben gegen ein gesittetes Familienleben ausgetauscht werden. Dabei sind tragisch-lustige Konflikte natürlich vorprogrammiert, die fernab eines Hollywood-typischen Happy Ends in eine wilde Kindergeburtstags-Party mündet.
Neben den menschelnden Aspekten des Films, die den Prenzlauer Berger Kindertrend sicherlich noch weiter forcieren wird, besticht Ich reise allein auch mit einem guten Grunge/Indie-Soundtrack aus den 80ern und frühen 90ern (als Indie noch Independent hieß ;), wo sogar where is my mind von den Pixies aus der Versenkung geholt wird.
Wahnsinn wie die Zeit vergeht – denn vor genau 25 Jahren - am 30. April 1986 - hatte die Linie 1 Premiere am Berliner Grips-Theater. Noch niemand konnte damals ahnen, dass die Linie 1 nach der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht das weltweit erfolgreichste deutsche Musical überhaupt werden würde. Alleine im Berliner Grips-Theater besuchten seit 1986 über 540.000 Zuschauer das Musical und in Deutschland wurde das Stück überaus erfolgreich an mehr als 150 Theatern nachgespielt. Nach weltweiten Gastspielen wurde das Stück dann auch in zahlreichen Ländern wie den USA, Indien oder Korea landesspezifisch adaptiert und seit dem auch dort extrem erfolgreich weitergespielt.
Nach so viel Erfolg durften dann zum Jubiläum natürlich die Sektkorken knallen und zahlreiche ehemalige Linie 1 -Schauspieler standen auf der Bühne, wie etwa die Originalsängerin von Hey du Ilona Schulz, die den Linie 1 Hit auch gleich intonierte…