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Wahnsinn Berlin - letzten Donnerstag fanden gleich wieder 2 Film und 2 Fashion Parties parallel statt, so dass man wieder gar nicht wusste wohin. Am lustigsten hörte sich eine Modenschau im Trust an, die von einigen Venture Kapitalisten aus dem Silicon Valley veranstaltet wurde. Da es im Trust ja den Vodka nur Flaschenweise gibt und der auf die Silicon Valley CEOs ging war gute Stimmung bei den geladenen Gästen natürlich vorprogrammiert. Gegen circa 11 liefen dann die Models über den schmalen Catwalk der Trust-Bar und zeigten unter anderem Entwürfe der Designerin Irene Luft. Die Models wurden auf dem Laufsteg frenetisch wie im Fussballstadion bejubelt und statt Front-Row gepose war richtig Party bis der Notarzt kommt angesagt...
Kunst ist ja bekanntlich eine Art reflexive Auseinandersetzung mit der Welt und dabei wird seit Ewigkeiten kontrovers diskutiert, ob Fotografie überhaupt ein künstlerisches Ausdrucksmittel sein kann und falls ja, ob eine Handy- oder eine Hasselblad-Vollformat-Fotografie Kunst ist. Zumindest letzteres gab es bei der Anti, Mono, Stereo Vernissage am Karfreitag zu sehen, wo unterschiedlichste Menschen, größtenteils aus dem Nachtleben, ungeschminkt portraitiert wurden. Ob Arrangierung oder Einstellung von Schärfentiefe, Blende oder Belichtungszeit nun Kunst oder Werk fortgeschrittener Technologie ist, bleibt jedem selbst überlassen, durch die ungeschminkten und starren Blicke der Protagonisten sind die Portraitaufnahmen, im Gegensatz zur stylischen „schöner Wohnen-Kunst“ von „Urbanara“, weniger Wohnzimmer tauglich, fühlt man sich durch die „Big Brother is watching you“-artigen Fotos von Tomaso Baldessarini doch psychostyle immer beobachtet. Im Gegensatz zu den Big-Brother Fotos wirken die chilligen Fotodrucke die man bei „Urbanara“ erwerben kann ähnlich wie ein Aquarium mit rumtobenden Fischen, einerseits werden sie nie langweilig und andererseits regen sie zum entspannen und Träumen an.
Letzte Woche war ja wieder Gallery Weekend in der Hauptstadt und auch als Kunst-Muffel hatte man es irgendwie schwer sich dem ganzen Kultur-Trubel zu entziehen. Neben der ganzen „gegenstandslosen Kunst“ in den etablierten Galerien gab es aber auch ein paar lustige Events, wie zum Beispiel das Opening der BC Gallery auf dem RAW Gelände, wo neben bunter Streetart (Bumblebee, Interesni Kazki, Inti, Jaz, M-City, Moneyless, Sixeart, Sowat & Stinkfish) und Techno auch noch die Gäste schön abgefüllt wurden. Etwas mondäner wurde es dann bei der Vernissage der Amerikanischen Schauspielerin Laurel Holloman, die ihre recht abstrakten Farbflächen Werke dem Kunstpublikum vorstellte. Laurel Holloman, die durch die Fernsehserie "The L World" bekannt geworden ist, verzichtet in ihren großformatigen Gemälden gänzlich auf konkrete Motive und lässt den Betrachter so die Möglichkeit zu beliebiger Interpretation, doch liegen existentialistische Elemente wie Wasser, Luft und Feuer als Inspiration auf der Hand.
Was haben die Berlinale und Tischtennis miteinander zu tun? Antwort: nichts – außer dass das People-Magazin Gala während der Berlinale immer eine lustige Tischtennis-Party veranstaltet. Inspiriert durch das New Yorker Tischtennis-Party-Konzept SPiN ist die Ping-Pong Party immer die ungewöhnlichste Sause während des Berlinale Partymarathons, denn wo sonst kann man gemütlich einen Drink schlürfen und wie auf dem Schulhof früher wieder Bälle schmettern, anschnippeln oder per Rückhand zurückspielen? Nach Handball war ja Tischtennis lange Zeit Dorfdeppen-Sport Nummer 1, aber wahrscheinlich weil man auch mit einem Bier in der Hand lässig spielen kann erobert der Tischtennis-Sport in den USA nun die hippe Club-Szene. Laut Pressetext des Veranstalters
http://www.widepr.de/pressemitteilung/19120/Spin_New_York_meets_Berlin.html
hat das Konzept die US-amerikanischen Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon 2009 ins Leben gerufen und nun schwappt der neue Trend (wie alles aus Amerika) rüber nach Europa. Nun muss an dieser Stelle jedoch auch mal eine Lanze für Berlin gebrochen werden, denn das Tischtennis-Party-Konzept gibt es in der Hauptstadt mindestens 5 Mal so lange, nämlich seit den frühen Nuller Jahren. Solange gibt es das Dr. Pong mitsamt dem kopierten Konzept in der Eberswalder Strasse 21. Warum sich die Veranstalter nun so beharrlich auf das angeblich so hippe und innovative New Yorker Nachtleben berufen (ist Berlin nicht mehr kuul genug?) wird wohl deren ewiges Geheimnis bleiben, denn wer wen inspiriert hat liegt ja wohl klar auf der Hand. Trotzdem Daumen hoch für einen unterhaltsamen sowie sportiven Abend und das ist ja die Hauptsache…
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Bereits letzten Samstag feierte das Deutsch Magazin Berlinale Dinner-Party im Pret-a-Diner in der Alten Münze. Dabei wurde die „Berliner Szene“ nicht nur kulinarisch verwöhnt, sondern es wurde wie immer auch ausgiebig Party gemacht. Die junge Fotografin Judith Triebel hat die besten Momente für die Ewigkeit festgehalten und ein paar tolle Fotos geschossen.
Its Fashion Week, bitch – was ja sicherlich noch niemand mitbekommen hat und so muß ein wenig Modemädchen-Fashion-Blog heute auch mal sein. Der erste Tag des Modezirkus war zwar erstmal fashion-weak beziehungsweise ich musste mich erstmal von der Amorelie Porno Show regenerieren, aber "drei Tage wach - du warst gestern auch schon da" und 50 Shows in 3 Tagen durchgucken ist ja eh Opfer und braucht kein Mensch.
Dafür wurde dann Mittwoch Vollgas gegeben und sich ins Fashion-Getümmel gestürzt. Zuerst wurde beim guten alten Kilian Kerner vorbeigeschaut und nach dem üblichen Bussi hier und Bussi da und sehen und nicht gesehen werden gab es im Ellington Hotel dann kein strenges und nüchternes German Design wie beim Kilian üblich, sondern eine recht bunte Kollektion mit Nude-Tönen und lässigen und luftigen Schnitten.
Die Looks versprühten einen esoterisch-futuristischen Charme, der sowohl urban als auch elegant wirkte, wobei mir besonders die Tetris-Muster, die Kopfhörer als Accessoire und die Babymetal-Halskrausen gefallen hatten.