Falls der Russe mal wieder in die Hautstadt einmarschieren sollte, Charlottenburg oder mittlerweile auch liebevoll Charlottengrad genannt, bräuchte der Iwan wohl gar nicht mehr erobern, so oder so ähnlich fühlte sich auch die gestrige Modenschau von Marcell von Berlin an: Ein alter Luftschutzbunker in der Uhlandstrasse 30 war mehr oder weniger fest in russischer Hand und Gucci, Prada, Gazprom Atmosphäre war angesagt und durch die Oligarchen-Kehlen floss der Vodka und der Kaviar in Strömen so lang wie die Wolga und es gab sogar eine hammer Modenschau anzuschauen. Abseits von kopflastiger Berliner Sachlichkeit dominierten auf dem Laufsteg opulente und teilweise atemberaubende Gala-Roben, wie geschaffen für eine rauschende Ballnacht im Winterpalais oder einer dekadenten Champagner-Party auf einer Oligarchen-Yacht in Saint-Tropez.
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