Seit gestern läuft Ausgerechnet Sibirien in den Kinos und am Mittwoch wurde in der Kulturbrauerei groß Premiere gefeiert. Da Minu Barati-Fischer, die Frau von Ex-Außenminister Joschka Fischer, den Film produziert hat wurde es bei der Premiere nicht nur richtig staatstragend, sondern im Anschluss der Film-Vorführung durfte auch der Normalsterbliche keine Fotos von der Bühnenshow machen. Ausgerechnet Sibirien besteht im Prinzip aus zwei Teilen die wenig miteinander zu tun haben, der erste Part ist eine Art deutsch-russische Culture-Clash Komödie a la Willkommen bei den Sch tis geworden, wo so ziemlich alle Klischees und Vorurteile beider Länder bedient werden: feierfrohe russische Vodka-Trinker die nicht alles so ernst nehmen im Leben treffen auf einen verkorksten Deutschen der wie eine Karikatur eines 68er Studienrates wirkt. Im zweiten Teil dann wird der lustige Klamauk durch Gefühlsseligkeit ersetzt und der Streifen mutiert zu einem Esoterik-Roadmovie inklusive einer Brise Selbstfindungs-Trip. Dabei schleicht sich dann die eine oder andere Länge ein und die Handlung wird ziemlich ausbaufähig, wofür der überzeugend aufspielende Cast rund um Joachim Krol, Katja Riemann und Vladimir Burlakov jedoch wenig kann, so dass sich zumindest die erste esoterikfreie Hälfte des Films anzuschauen lohnt…